Das Unternehmen KACO war in den letzten Jahrzehnten vor allem im Automotive Umfeld für hervorragende Lösungen rund um die Dichtungstechnik bekannt. Seit einigen Jahren wandelt sich das Unternehmen stetig in Bezug auf das Produktportfolio sowie die Märkte in die geliefert wird.
4 Fragen an Richard Ongherth zum Wandel bei KACO
- Wie unterscheidet sich KACO heute vom reinen Automotive Dichtungs-Zulieferer, wofür das Unternehmen seit über 100 Jahren bekannt ist?
- KACO hat sich in den letzten Jahren in zwei Bereichen entscheidend weiterentwickelt. Zum einen ist das Produktportfolio in den letzten Jahren im Hinblick auf neue Technologien stetig gewachsen. Wir waren beispielsweise Pionier für die dynamische Abdichtung innengekühlter Rotoren und erfreuen uns an einem sehr schnell wachsenden weltweiten Portfolio an Erdungssystemen. Aktuell arbeiten wir intensiv an Projekten für Batteriezellen verschiedener Bauarten. Zum anderen konnten wir dazu die Diversifizierung unserer Absatzmärkte vorantreiben, so dass wir bereits heute nennenswerte Stückzahlen beispielsweise im Bereich weißer Ware und e-Bikes verzeichnen können.
- Was macht KACO konkret im Bereich Batterietechnik?
- Wir sind an Entwicklungsprojekten aller drei wesentlichen Bauarten, d.h. Rund-, Prisma- und Pouchzellen, beteiligt. Dabei geht es um Gehäusebauteile aus dem Bereich der Umformtechnik, Montagebaugruppen für Kathoden und Anoden sowie Sonderlösungen im Elastomer Bereich für Vorentwicklungsaufgaben. Unser Baukasten für Batteriesystementlüftungen, die sogenannte „battery quick deflation“, steht und wir rollen diesen aktuell aktiv weltweit aus. Erwähnenswert dabei ist, dass KACO das Herzstück der Baugruppe, die Membran selbst, in-house entwickelt hat, und diese nicht wie einige unserer Marktbegleiter als Zukaufteil einbaut. Damit haben wir maximale Systemkompetenz von der Simulation, Werkstoffentwicklung über den Prototypenbau bis in die Serie in unserer Hand.
- Gibt es Zukunftsthemen, bei denen Sie uns eine Idee geben können, wo die Reise noch hingehen wird?
- Speziell im Bereich der Brennstoffzellen haben wir Fahrt aufgenommen. Unsere statischen Dichtungen laufen bereits in der Stackerprobung um auf Basis unserer LEM Technologie bestehende Systeme abzulösen. Außerdem beschäftigen wir uns mit bislang final noch nicht gelösten Dichtungsaufgaben in der Vorentwicklung des Hydrolyseurs. Wir sehen auch großes Wachstumspotential in unserer relativ jungen Produktgruppe „venting & deflation“, bei der wir die Funktionen Dichten, Atmen und Schnellentlüften in verschiedenen Baukästen und kundenspezifischen Lösungen realisieren.
- Was ist Ihr aktuelles Zwischenfazit bezüglich Transformation und Nachhaltigkeit?
- Wir wissen jetzt mit Sicherheit dass sich rund um unser Geschäftsmodell sehr vieles ändert. Fakt ist jedoch, dass die Dichtungstechnologie und andere Kernkompetenzen unseres Hauses gefragter sind denn je. Wir stellen uns neugierig den neuen Anforderungen und sind uns sicher, dass es in der Zukunft grundsätzlich mehr Chancen zu realisieren als Risiken zu diskutieren gibt. Alleine die Entwicklungen im Energiesektor hinsichtlich der Dezentralisierung des Versorgungsnetzes (Hauskraftwerke, Batteriespeicher) bergen sehr große Potenziale für Technologien die in den letzten Jahren rund um die Elektrifizierung der Fahrzeuge entstanden sind. Wir freuen uns diese Zukunft mitgestalten zu dürfen. Das ganze setzen wir sukzessive mit immer nachhaltigeren Produktionsprozessen um.
Die KACO GmbH + Co. KG, ein Tochterunternehmen der Zhongding-Gruppe, ist einer der weltweit führenden Entwickler und Hersteller von hochpräzisen, anwendungsorientierten Dichtungslösungen für die Automobil- und Maschinenbauindustrie. Das Unternehmen mit Sitz in Deutschland zeichnet sich durch höchste Dichtungsqualität sowie Innovationskraft aus und steht für anerkannte Entwicklungs- und Fertigungskompetenz. KACO hat sechs Werke in Deutschland, Österreich, Ungarn, China und den USA und liefert seine Produkte in die ganze Welt. Als enger Partner der Automobil- und Zulieferindustrie hält das Unternehmen seit Jahrzehnten mit den hohen Anforderungen und technischen Veränderungen der Branche Schritt.