Hallo, ich bin Sebastian Fees und studiere Mechatronik und Robotik an der Hochschule Heilbronn. Ich befinde mich im 7. Semester und schreibe aktuell meine Bachelorarbeit. Heute möchte ich euch über meine Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft in der Disziplin „Robot System Integration“ berichten.
Wie kam ich dazu?
Wie der Name meines Studiengangs „Mechatronik und Robotik“ schon verrät, habe ich mich in der Hochschule im Robotik Labor auch mit der Programmierung von Industrierobotern beschäftigt. Dort wurde mir der Umgang mit Robotern, insbesondere von der Firma Fanuc und Mitsubishi, nähergebracht. Nach dem Abschluss des Labors hatte ich die Möglichkeit mich zusammen mit einem Kommilitonen auf die deutsche Meisterschaft im Bereich „Robot System Integration“ zu bewerben.
Der Wettbewerb selbst ging über 1,5 Tage. Während diesen beiden Tagen mussten Teile der Roboterzelle mechanisch, elektrisch und pneumatisch aufgebaut werden. Zusätzlich erstellten wir einen digitalen Zwilling der Roboterzelle als Simulation. So konnte ich den Programmablauf einfach am PC programmieren und die Positionen und Koordinatensysteme im Modell anlernen. Währenddessen fuhr mein Kommilitone dieselben Punkte in der realen Roboterzelle an, um das Programm dort testen zu können.
Aufgabenstellung
Die Aufgabe bestand darin, einen Modellzylinder zusammenzubauen. Dazu mussten vier verschiedene Bauteile aus unterschiedlichen Stationen genommen und an einer Montageposition verbunden werden. Die Schwierigkeit bestand vor allem darin, dass der Boden des Zylinders auf einem Passstift positioniert werden musste. Dazu wurde mithilfe einer Lichtschranke das Loch im Boden erkannt. Nachdem dann der Kolben und die Feder in den Boden gesetzt wurden, musste der Deckel über einen Bajonettverschluss mit dem Boden verbunden werden. Anschließend konnte das fertig montierte Teil auf einen Ablagestapel gelegt werden und der Ablauf beginnt von vorne. Den fertigen Programmablauf kann man Ende dieses Blogeintrages anschauen.
Insgesamt wurden wir während des Wettbewerbs 3-mal bewertet. Bei den Bewertungen wurden neben der Funktionsfähigkeit und Umsetzung des Programmablaufs auch auf die Sauberkeit und Sicherheit während des Wettbewerbs geachtet. Am Ende der beiden Tage musste das gesamte Programm im Automatikbetrieb laufen. Dabei wurde auf den richtigen Ablauf und die Zykluszeit geachtet, denn diese spielt in einer reellen Anwendung eine große Rolle
Fazit
Die Deutsche Meisterschaft „Robot System Integration“ war ein toller Wettbewerb, bei dem ich viel neues über die Programmierung von Industrierobotern lernen, aber auch mein vorhandenes Wissen anwenden konnte. Neben der interessanten Aufgabe war auch der Austausch mit anderen Studierenden aus ganz Deutschland möglich. Ich belegte mit meinem Kommilitonen leider nur den 5. Platz. Das Gewinnerteam darf Deutschland nun im Oktober bei den WorldSkills in Shanghai vertreten. Ich kann jedem Studenten die Teilnahme an solchen Wettbewerben nur empfehlen.
Hier kannst du das Video vom finalen Programmablauf anschauen: